Mi Geräte zu Selbstkosten
Was ein Reuters Interview nun bestätigt und von vielen Mi Geräte Kennern seit Jahren bereits immer wieder erwähnt wurde, Mi Geräte bringen Xiaomi keinen Profit. Das Interview, welches von Reuters (Catherine Cadell) geführt wurde mit Hugo Barra, zeigt die Marketingstrategie auf des neuen aufstrebenden Konzerns aus dem Reich der Mitte. Hugo Barra erwähnt in diesem Interview immer wieder aufs neue, dass Xiaomi an seinen Smartphones keinen müden Dollar/Euro verdienen würde. Was ist also die Strategie von Xiaomi langfristig, wenn sie kein Geld mit ihren Smartphones verdienen?

Die Antwort darauf liegt näher, als wie viele sich wohl vorstellen können. Lei Jun (CEO & Präsident von Xiaomi) erwähnte es in zig Interviews bereits in den vergangen Monaten und Jahren, Xiaomi sei kein Hardware Unternehmen wie Samsung, Sony, Apple & Co!
Xiaomi definiert sich selber viel mehr als “Internet Company”, wo die jeweiligen Endgeräte als Trägergeräte dienen, um die Software von Xiaomi zu verbreiten. Mit dieser Strategie ist Xiaomi nicht die erste Firma die sich so aufstellt. Google hat es mit dem Android Betriebssystem und den damaligen Nexus Geräten selber vorgemacht , die Anfangs von Google ja auch selber vertrieben wurden. Da Google bereits seit Jahren selber nicht mehr tätig ist in China und somit in gewissen Bereichen ein Loch hinterlassen hat, hat sich Xiaomi diesen Lücken angenommen und versucht diese mit chinesischen Mitteln zu stopfen. Mit Erfolg, wenn man sich den Werdegang von Xiaomi seit der ersten Stunde anschaut. Hugo Barra erklärte im Reuters Interview ebenfalls noch einmal das Xiaomi nicht als Firma gegründet wurde um Smartphones in erster Linie zu verkaufen, sondern um das Xiaomi Ecosystem zu vergrößern und zu verbreiten in China. Dabei hatte Xiaomi bereits einen Wert von 46 Milliarden US$ erreicht, welcher in den letzten Monaten von Experten zur Diskussion stand, wenn man nicht auf den Gewinn durch Smartphone Verkäufe ziele.
Wir könnten 10 Milliarden Smartphones verkaufen und würden dabei nicht einen einzigen Cent daran verdienen - Hugo Barra
Zweites Standbein ist Smarthome
Nicht nur mit Smartphones ist Xiaomi sehr erfolgreich in China. Auch die Smarthome Produkte finden großen Anklang in China. Sie sind preiswert, einfach zu konfigurieren und finden einen breiten Absatz in China. Smarthome Produkte von Xiaomi sind mittlerweile weiter verbreitet in China, als ihre Smartphones. Auch hier verdient Xiaomi an den Produkten selber so gut wie nichts. Dadurch das aber alle Produkte über eine Software angesteuert werden von Xiaomi, die Mi Home Software, sind diese auch untereinander sehr einfach kombinierbar. Ob TV, Router, Lichterkette, Reiskocher, Bewegungsmelder, etc. alles lässt sich durch eine Software ansteuern und kombinieren. Dazu kommen dann noch Sonderprodukte wie zum Beispiel die Mi Drohne od. der Segway Mini.
Alleine mit den Smarthome Produkten könnte Xiaomi, laut Vize Präsident Liu De, am Ende des Jahres mit einem Umsatz von 1.5 Milliarden US$ rechnen.
CES 2017 in Las Vegas
Anfang Januar wird Xiaomi das erste mal in den USA auf einer Ausstellung vertreten sein. Da Xiaomi ebenfalls 2017 plant in den US Markt einzusteigen, präsentiert man sich und die neuen Produkte für den US Markt, auf der CES 2017 in Las Vegas. Hier wird man dann sehen, mit welchen Plänen Xiaomi in den westlichen Markt eindringen möchte und wie man versuchen wird, die potenziellen Kunden von sich zu überzeugen. Xiaomi musste sich in den vergangen Monaten oft negative Kommentare anhören, bezüglich unreife, unprofessionalität und das es noch zu früh sei international sich zu verkaufen.
Sicherlich muss man bei Xiaomi im Bereich Kundensupport und Service noch eine gehörige Schippe drauf legen, wenn man international mit den Großen im Sandkasten spielen möchte. Man kann gespannt sein was Xiaomi in den USA veranstalten wird und was man aus seinen Fehlern in China oder Indien gelernt hat. Ob Geräte wie das vor kurzem vorgestellte Mi Mix od. andere Spitzenmodelle von Xiaomi, die eigentlich nur für den chinesischen Markt vorgesehen waren, auch auf dem internationalen Markt nun bald vorzufinden sein werden bleibt abzuwarten. Hugo Barra gab diesbezüglich keine Angaben.